Fachtagung
3. Sondershäuser Symposium zur Musik - Musik und Bildung in der NS-Zeit
"Sondershäuser Faulenzer"
oder: GMD Wartisch und das Loh-Orchester im Disput
Das Loh-Orchester Sondershausen zwischen 1933 und 1944
3. Sondershäuser Symposion zur Musik - Musik und Bildung in der NS-Zeit
Die Musikstadt Sondershausen beschäftigt sich auch in ihrem dritten Symposion zur Musik mit ihrer bemerkenswerten Musikgeschichte. Erneut geht es um die musikalische Bildung in der NS-Zeit. Nachdem 2022 die Luftwaffen-Musikschule und 2023 das Schicksal der ersten Thüringer Musikhochschule in dieser Zeit im Mittelpunkt standen, geht es in diesem Jahr um das Loh-Orchester Sondershausen zwischen 1933 und 1944.
Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 kam das Aus für den künstlerischen Anspruch des einst berühmten Orchesters. Die 'Vertragsmitglieder' unter den Orchestermitgliedern wurden auf andere Orchester aufgeteilt, Mitglieder anderer Orchester (Altenburg) wurden den Beamten des Loh-Orchesters zugeordnet. Ein neuer Generalmusikdirektor übernahm die Leitung, der als Intendant des Fusionstheaters Gotha-Sondershausen in erster Linie (Musik)Theateraufführungen favorisierte. Nach seinem Vertragsende 1940 wurde zwar der Theaterbereich zurückgeführt (Aufgabe der Fusion und neue Partnerschaft mit dem Stadttheater Nordhausen), aber durch die Kriegsereignisse war eine normale Orchesterarbeit infolge der Einberufungen zur Wehrmacht unmöglich. Bei der ‚Stilllegung' am 1. September 1944 waren nur noch 20 Musiker (von 40 Planstellen) im Dienst.
Ähnlich erging es den anderen Orchestern im „Mustergau Thüringen", vielleicht mit Ausnahme des „Thüringer Gauorchesters" in Weimar. Dies soll in den weiteren Beiträgen untersucht werden. Von Meiningen z. B. kam 1940 der 1. Kapellmeister als neuer Chef des Loh-Orchesters und Direktor des Konservatoriums nach Sondershausen. Nun stand die Zusammenarbeit mit Nordhausen im Mittelpunkt.
Über Thüringen hinaus wird außerdem der Bogen zur Orchestersituation im gesamten ‚Dritten Reich' gespannt. Es geht speziell um die Gastspielreisen führender deutscher Orchester. Dabei spielen die damit verbundenen kulturpolitischen Erwartungen eine wichtige Rolle.
Die Referent*innen und ihre Themen / Ablaufplan
Samstag
14:00 - 14:30 Uhr: Prof. Dr. Eckart Lange
Begrüßung und Tagungseröffnung
14:30 - 15:30 Uhr: PD Dr. Friedemann Pestel, Vertretungsprofessor für Neuere Geschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen
Mobile NS-Propaganda, musikalische Besatzungspolitik und internationaler Musikbetrieb: Die Tourneen der Berliner Philharmoniker während des Nationalsozialismus
- Kaffeepause -
16:00 - 17:00 Uhr: Dr. Juliane Hirschmann, Chefdramaturgin der Theater Nordhausen / Loh-Orchester Sondershausen GmbH
Das Theater Nordhausen in der NS-Zeit
18:00 Uhr - Empfehlung:
2. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters Sondershausen im Haus der Kunst (Germaine Tailleferre, Ouverture (1931) // Bohuslav Martinů, Jazzballett »Šach králi« (»Schach dem König«) // Franz Schubert, »Große« Sinfonie C-Dur, D 944)
Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Sonntag
08:30 - 09:30 Uhr: Judy Slivi, Autorin
„Geistige Armut" – Das Gothaer Theater unter nationalsozialistischer Kontrolle
09:30 - 10:30 Uhr: Prof. Dr. Eckart Lange, Gründungsdirektor der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen, Weimar
Das Staatliche Loh-Orchester Sondershausen als Herzstück der Musikstadt in der Zeit des Nationalsozialismus
10:30 - 11:30 Uhr: Dr. Christoph Meixner, Leiter des Landesmusikarchivs Thüringen
Weimarer Musikkultur im Strudel der NS-Diktatur
11:30 - 12:30 Uhr: Dr. Maren Goltz, Kustodin der Sammlung Musikgeschichte der Meininger Museen
Die Situation in Meiningen in der NS-Zeit – eine Bestandsaufnahme
12:30 - 13:00 Uhr: Prof. Dr. Eckart Lange
Tagungsabschluss
- Mittagessen -
(Änderungen vorbehalten)
Termin
Kategorie
FachtagungStadt
SondershausenVeranstaltungsort
Veranstalter*in
Stadt Sondershausen, Kooperationspartner: Landesmusikakademie, TN LOS!Kursleiter*in
Prof. Dr. Eckart LangeGEBÜHREN / ANMELDUNG
Wer nur einzelne Vorträge anhören möchte, ist herzlich eingeladen, vorbeizukommen. Eine Anmeldung ist hierfür nicht nötig.
Wer am gesamten Symposion teilnehmen möchte, meldet sich bitte bis 30.10.2024 bei der Landesmusikakademie an. Es wird ein Tagungsbeitrag von 25 € inkl. Tagungsgetränke und Mittagessen am Sonntag erhoben.
Eine Übernachtung ist selbst zu organisieren.